Verträumt, ursprünglich und jede Menge Kunst und Kultur – so lässt sich Valldemossa mit wenigen Worten beschreiben. Den Anfang verdankt der kleine Ort am Fuße des Tramuntana Gebirges aber nicht erst Michael Douglas. Bereits seit langem zieht der 1500-Seelenort im Westen Mallorcas Künstler und Kulturliebhaber in seinen Bann.
Schon König Jaume II verbrachte hier wegen des milden Klimas die Sommermonate und ließ den Palast Miramar bauen. Auf Drängen des berühmten mallorquinischen Philosophen Ramon Llul entstand eine Missionarsschule, in der unter anderem orientalische Sprachen gelehrt wurden. Später erwarb es Erzherzog Ludwig Salvator und heute ist es ein Museum.
Kurz nachdem Michael Douglas die geschichtsträchtige Finca S’Estaca kaufte, errichtete er das Kulturzentrum Costa Nord. Neben der Geschichte über den österreichischen Erzherzog, die er in einer Dokumentation sogar selbst erzählt, ist darin auch die Stiftung für nachhaltigen Tourismus beheimatet. 2004 kaufte die balearische Landesregierung das Anwesen des amerikanischen Schauspielers, kümmerte sich allerdings recht wenig um die Bewirtschaftung. Erst 2014 fanden sich neue Pächter, die ein Konzept umsetzen, das einem Kulturzentrum gerecht wird. So finden immer wieder Konzerte von Studenten des Konservatoriums statt. Bei speziellen Abenden treffen so auch Opernarien auf exzellente mediterrane Menüs.
Noch in Valldemossa niedergelassen, hat sich 1940 der spanische Maler Josep Coll Bardollet, der sich neben der Malerei auch noch für den Tourismus Mallorcas einsetzte. Mehrmals erhielt er dafür eine Auszeichnung. Bereits zu Lebzeiten stiftete er viele eigene Werke und Kunst aus seiner privaten Sammlung, um sie für die Öffentlichkeit zu erhalten. Die Kulturstiftung, der die Bilder übereignet wurden, hat ihren Sitz in der Altstadt und die Sammlung verteilt sich über drei Etagen.
Berühmteste Sehenswürdigkeit von Valldemossa ist jedoch eine Zelle, genauer gesagt die Zelle vier in der Kartause. Hier verbrachten Frederic Chopin und seine Freundin George Sand einen Winter. In dieser Zeit entstand ihr Roman „Ein Winter auf Mallorca“ und seine „Regentropfen-Prelude“. Verantwortlich war der Regen zudem für eine Verschlechterung seiner Tuberkulose.
Für so viel geballte Kultur an einem Ort ist ein Tagesausflug eindeutig zu wenig – wir empfehlen einen längeren Aufenthalt in diesen zauberhaften Gassen, um all die Eindrücke aufnehmen zu können. Sie werden es nicht bereuen, versprochen!